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Walter Klöppel, großer Verfechter des Brückenschlags zwischen Juden und Christen
14.01.2013 um 10:26 Uhr von Neue OsnabrückerAuch seine schwere Krankheit hielt ihn nicht davon ab, bis zuletzt Brücken zu den Menschen zu bauen: Kurz vor seinem 71. Geburtstag ist Dr. Walter Klöppel an seinem Wohnort in Lingen-Holthausen gestorben. Von 1976 bis 1991 leitete der Katholik das Ludwig-Windthorst-Haus (LWH).
Von 1991 bis 2003 wirkte er als stellvertretender Leiter des Katholischen Büros in Hannover. Seit 2005 engagierte sich Walter Klöppel mit Herzblut für das Forum Juden-Christen im Altkreis Lingen, dessen Vorsitz er bis 2012 innehatte.
Walter Klöppel war ein Mann der leisen Töne. Umso mehr hatte sein Wort Gewicht. Während seiner Zeit als LWH-Leiter lagen dem promovierten Volkswirt vor allem die Themenschwerpunkte Politik, Wirtschaft und Soziales am Herzen. Er war Mitbegründer der Ludwig-Windthorst-Stiftung im Jahr 1982, die sich die politische Bildung junger Menschen und die Aufarbeitung des Erbes von Windthorst zur Aufgabe gemacht hat.
Eine seiner großen Stärken war die Vermittlung unterschiedlicher Positionen. Seine herausragenden analytischen Fähigkeiten, seine Gabe, schwierige Sachverhalte nachvollziehbar zu erklären und als Moderator stets den Überblick zu behalten, bereicherten die verschiedenen LWH-Veranstaltungen.
Mit Leidenschaft bekannte er sich – auch in seinen letzten Lebensjahren – zu den Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils. Mit Bischof Franz-Josef Bode, dem er freundschaftlich verbunden war, wusste er sich einig, dass die Kirche dringend eines Neuaufbruchs bedarf. Seine von ihm initiierte Veranstaltungsreihe „Kirche des Monats“ mit der Vorstellung von Gotteshäusern in den einzelnen Gemeinden des Emslandes fand großen Zuspruch.
Mit ganzer Kraft setzte er sich für den Brückenschlag zwischen den Religionen ein und hob deren Frieden stiftende Bedeutung hervor. Walter Klöppel verschaffte dem Forum Juden-Christen Öffentlichkeit und gesellschaftliche Achtung. Keinem Streitthema wich er aus. Dabei war er in unverwechselbarer Weise tolerant und ein gefragter Gesprächspartner. Hoffentlich setzen jetzt viele Menschen sein Lebenswerk fort.