Raphael Bonitz

Raphael Bonitz

* 17.01.1957
† 26.01.2012 in Lingen
Erstellt von Neue Osnabrücker Zeitung
Angelegt am 01.02.2012
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Raphael Bonitz, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Lingener Tagespost trauert um „Raphi“ Bonitz

15.03.2012 um 16:45 Uhr von Neue Osnabrücker

Die Lokalredaktion hat einen Freund verloren – und gleichzeitig einen Mitarbeiter, der seine große Leidenschaft für die Musik, für Kunst und Kultur, in unzähligen Artikeln niederschrieb: Die Rede ist von Raphael Bonitz. „Raphi“, wie ihn viele und auch wir ihn immer vertraut nannten, ist tot. Der Lingener starb im Alter von nur 55 Jahren.

Als eines von sieben Kindern des Lingener Kirchenmusikdirektors Eberhard Bonitz ist „Raphi“ die Liebe zur Musik quasi in die Wiege gelegt worden. Auch seine Mutter Elisabeth Menzel, die Musik- und Religionslehrerin war, hat das musische Talent ihres Sohnes sicherlich gefördert.

Der 55-Jährige war aber nicht nur der Musik zugetan. Bonitz schrieb außerdem zahlreiche Kindergeschichten, die auch für Erwachsene geeignet sind.

Nach dem Studium in Darmstadt und Berlin war er 1984 nach Lingen zurückgekehrt und leitete dort seit 1984 das Jugend Musik Kolleg Lingen. Dort unterrichtete Bonitz Violine, Gitarre und Schlagzeug und betreute die Ensembles und Bands. Seit 2010 arbeitete er in einem institutionsübergreifenden Projekt zwischen dem Theaterpädagogischen Zentrum in Lingen, der Kunstschule und dem Jugend Musik Kolleg. Ziel war es, ein Angebot für Klein- und Vorschulkinder zu schaffen, das Kunst und Musik miteinander verbindet. Eine musische Arbeit mit behinderten und nicht behinderten Menschen war in Vorbereitung.

Die Töne aufs Papier bringen – auf Zeitungspapier – das gelang Raphael Bonitz in einer ausdrucksstarken Art und Weise seit dem Jahre 2001. Vor zehn Jahren begann sein journalistisches Engagement für unsere Zeitung. Nicht nur in Lingen selbst, im gesamten Altkreis fand Bonitz ein musikalisch-kulturelles Umfeld, das es in Bilder und Artikel zu kleiden galt. Seine Rezensionen waren stets von großer Sachkenntnis geprägt, die Kritik nie verletzend, aber immer auf den Punkt gebracht. Noch am Mittag seines Todestages telefonierte unsere Redaktion mit ihm, sprach zwei Termine für dieses Wochenende ab – alles war wie immer und wird doch nie mehr so sein.

Der Mann mit Hut, langen Haaren und runder Brille war viel zu Fuß in Lingen unterwegs. Wer ihn ansprach, sah zuerst sein Lächeln, gefolgt von einem „Hallo, wie gehts?“ Schlecht geht es uns heute, Raphi. Aber froh sind wir auch, dich gekannt zu haben.