Peter Koch

Peter Koch

* 07.10.1925 in Melle
† 20.11.2012 in Osnabrück
Erstellt von Neue Osnabrücker Zeitung
Angelegt am 24.11.2012
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Ein Schüler

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Die Erinnerung bleibt bestehen, bis auch ich gestorben bin.

Osnabrücker Musikpädagoge Peter Koch gestorben

03.12.2012 um 12:20 Uhr von Neue Osnabrücker

Musiklehrer – das war für Peter Koch nicht einfach „nur“ ein schulisches Nebenfach. Er machte daraus ein Podium für ein unglaublich umfassendes, vielseitiges, kreatives und gesellschaftlich wie politisch gewichtiges Tätigkeitsfeld. Darin dürfte er Vorbild sein für die ungewöhnlich engagierten, im Stadtleben und weit darüber hinaus präsenten Musiklehrer, die Osnabrück erfreulich häufig aufzuweisen hat. Peter Koch ist am 20.November im Alter von 87 Jahren gestorben.

Am präsentesten in der breiten Öffentlichkeit dürfte Peter Kochs Gründung des Bundesjugendorchesters gewesen sein. 1969 hob er es gemeinsam mit Volker Wangenheim im Deutschen Musikrat aus der Taufe, um den talentierten Nachwuchs des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ zu unterstützen. Über 40 Jahre existiert nun dieses jüngste deutsche Spitzenorchester, das mit Kurt Masur, Herbert von Karajan oder Sir Simon Rattle arbeitete und weltweit auftritt. Aber auch das niedersächsische Landesjugendorchester rief er ins Leben, Vorbild für alle weiteren Gründungen von Landesorchestern.

Als Musikpädagoge (Oberstudiendirektor), der sich unermüdlich und in durchaus auch streitbarer Entschiedenheit für die Vermittlung von Musik einsetzte, verfasste er Lehrwerke zur Musik im Unterricht, gab die Schulbuchreihe „Musik um uns“ heraus (1972–93), schrieb über Musikpolitik in Fachzeitschriften, war Landesfachberater für Gymnasien in Niedersachsen und auf Bundesebene. Er vertrat als Landesvorsitzender den Verband deutscher Schulmusiker und tat dies 1972–79 auch als zweiter Bundesvorsitzender.

Doch er erschöpfte sich nicht in kulturpolitischem Ringen, sondern führte ein eigenes kreatives Leben: Er komponierte, schuf ein beachtliches kammermusikalisches Werk und dichtete mit großem Vergnügen. Neue Kammermusik von ihm war regelmäßig im Jahreskonzert des „Kreises Osnabrücker Komponisten“ zu erleben.

1989 erhielt Peter Koch für seine reichen Verdienste das Bundesverdienstkreuz, 2002 die Ehrendoktorwürde des Fachs Musik/Musikwissenschaft an der Universität Osnabrück und 2006 die Justus-Möser-Medaille als höchste Auszeichnung der Stadt Osnabrück.

Peter Koch, 1925 in Osnabrück als Sohn des Kunstmalers Th. F. Koch geboren, wurde im Kulturleben der Stadt außerordentlich geschätzt. Fundierte Fachkenntnisse, unbestechlicher Verstand, gepaart mit einem unprätentiösen, liebenswert-bescheidenen Auftreten: Das ist unverkennbar eine Osnabrücker Mischung. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Stadt. Doch seine Verdienste und sein Vorbild leben weiter.

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vom 28.11.2012
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