Georg Harms

Man schrieb den 16. Oktober 1939, als Georg Harms in Schortens im Kreis Friesland das Licht der Welt erblickte. Nach seiner Schulzeit und seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann arbeitete „Schorse“, wie er genannt wurde, zunächst einige Jahre auf Wangerooge, wo er seine spätere Ehefrau kennenlernte. „Wir schmiedeten Pläne und wollten zunächst auf der Nordseeinsel und dann in Friedeburg einen Laden übernehmen“, sagte Georg Harms viele Jahre später, als wir uns über sein Leben unterhielten.

Doch dann kam alles ganz anders: Da seine Frau mit der Mentalität der dortigen Bevölkerung nicht zurecht kam, orientierte sich Georg Harms neu: Er stieg in das Haushaltswarenfachgeschäft seines Schwiegervaters in Buer ein.

„Als ich zum ersten Mal in das Grönegaudorf fuhr, bekam ich beim Anblick der Hügel und Berge Beklemmungen“, berichtete Georg Harms und hielt dafür sogleich eine Erklärung parat: „Wenn du von Kindesbeinen an nur im Flachland gelebt hast, ist das kein Wunder...“

Trotzdem wurde Georg Harms in Buer rasch heimisch: „Ich bin ein offener Typ und fand deshalb schnell Kontakt.“ So trat der Kaufmann in zahlreiche Vereine ein - darunter in den Heimat- und Verschönerungsverein in die traditionsreiche Schützengesellschaft von 1550 e. V., in der er mehrere Jahre als Kommandeur fungierte. Darüber hinaus engagierte sich Georg Harms in der CDU, übernahm später Sitz und Stimme im Ortsrat - unter anderem als Fraktionsvorsitzender seiner Partei und in der Zeit von 2001 bis 2011 fungierte er als Ortsbürgermeister. Der Kommunalpolitiker genoss Wertschätzung über alle Parteigrenzen hinweg. Er verstand sich als Anwalt seiner Mitbürger, galt als hilfsbereit und zupackend. Darüber hinaus war er für seine humorvolle Art bekannt – eine Eigenschaft, die ihn auch während seiner schweren Krankheit nicht verließ.

Trotz seines starken beruflichen und ehrenamtlichen Engagements ließ Georg Harms den Kontakt zu seiner alten Heimat niemals abbrechen lassen: „Wir fahren regelmäßig hoch, um Verwandte oder Freunde zu besuchen“, verriet der Wahl-Bueraner, der seit jungen Jahren als bekennender Teetrinker galt: „Bei uns zu Hause stand immer ein Teepott auf dem Herd – und es versteht sich von selbst, dass ich diese Tradition auch hier in Melle fortgesetzt habe.“

Georg Harms, der frühere Ortsbürgermeister von Buer, starb nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im 73. Lebensjahr in einem Osnabrücker Krankenhaus.