Friedrich Berentzen

Trauer in Haselünne und beim Spirituosenhersteller Berentzen: Im Alter von 80 Jahren ist der Gesellschafter und frühere Chef des Unternehmens, Friedrich Berentzen, nach längerer Krankheit verstorben. Er erlag in Bad Rothenfelde den Folgen einer Herzoperation.

Friedrich Berentzen war das zweitälteste von neun Kindern des Johannes Bernhard Berentzen (1899–1954). Schon mit 26 Jahren übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder Hans die Leitung des damaligen Familienunternehmens. Mit unternehmerischem Weitblick gelang es den beiden, die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens zu legen.

Davon zeugt auch die Gründung der Tochterfirma Vivaris-Getränke im Jahr 1958, mit der ein zweites Standbein des Unternehmens im Sektor alkoholfreier Getränke geschaffen wurde. Mit der Übernahme der Pepsi-Cola-Konzession 1960 wurde diese Entwicklung weiter forciert.

1976 gelang Friedrich Berentzen gemeinsam mit seinem Bruder der große Wurf: Sie entwickelten den Berentzen-Apfelkorn. Damit schufen sie die erfolgreichste Spirituosenneueinführung in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.

Einen Wachstumsschub für die Berentzen-Gruppe bedeutete 1988 die Fusion mit dem Spirituosenhersteller Pabst & Richarz. Auch nach dem Börsengang 1994 erweiterte das Unternehmen durch Zukäufe von Marken und Unternehmen wie Bommerlunder und Strothmann sein Sortiment. 1996 wechselte der bis dahin für die technische Leitung zuständige Friedrich Berentzen in den Aufsichtsrat, dem er bis 2002 angehörte. Heute gehört die Berentzen-Gruppe mehrheitlich dem Münchner Finanzinvestor Aurelius. Nicht zuletzt wegen seiner vielen Ehrenämter war Friedrich Berentzen eine der bekanntesten Unternehmerpersönlichkeiten Niedersachsens.