Ilse Boehm-Tettelbach

Liebe Mutter,

lange leben heißt gar vieles überleben, geliebte, gehaßte,gleichgültige Menschen, Königreiche, Hauptstädte, ja Wälder und Bäume, die wir jugendlich gesät und gepflanzt.

Wir überleben uns selbst und erkennen durchaus noch dankbar, wenn uns auch nur einige Gaben des Lebens und Geistes übrig bleiben.

Alles dieses Vorübergehende lassen wir uns gefallen; bleibt uns nur das Ewige jeden Augenblick gegenwärtig, so leiden wir nicht an der vergänglichen Zeit.

An Auguste Gräfin Bernstorff, 17.04.1823

Der Frühling streckt zaghaft seine Fühler aus und überascht uns schon mit meisterhaftem, wunderschönen, noch etwas zaghften Gesang meist ungesehener kleiner gefiederten Freunde und kräftigen Farben der ersten Frühlingsblüher.

Es ist eine große Freude für den, der es vermag zu erkennen und zu erfreuen. Ihr habt den Neubeginn des Jahres immer so geliebt. Ich denke sehr oft an unvergeßliche Momente mit Euch.

Habt Dank Ihr herzensguten lieben Eltern. Bis zum nächsten Mal.

Es war einmal...Es war Weihnachten, um für oder mit der Familie zu sein, die festliche Zeit gemeinsam zu genießen mit schönen Gesprächen, gutem Essen, sich einfach nur miteinander freuen. Aber es gibt auch ein Weihnachten ohne all das, was uns von früher bekannt ist, was wir liebgewonnen und wertgeschätzt haben. So war es ein Weihnachten ohne all das. Nur ein stilles Weihnachten, aber es war trotzdem in uns und schön!

Alles Liebe zu Deinem heutigen Geburtstag liebe Mutter! Ich gedenke Dir in Herzlichkeit und Dankbarkeit. Die Wege, die Du im Laufe Deines Lebens gegangen bist, haben Dich irgentwann zu mir geführt und so durfte ich mein Leben mit Dir teilen , bis Du aus dem Zug des Lebens ausgestiegen bist, um die Reise in die Unendlichkeit anzutreten. Unsere gemeinsame Zeit bleibt mir für immer. In ewiger Verbundenheit.

Liebste Mutter,

nun hatten wir gerade den ersten Advent und Weihnachten ist nicht mehr weit. Ich denke oft an diese schönen, festlichen Momente mit lieben und herzlichen Menschen zurück! Mit Euch und allen Anderen. Aber leider fehlen in der heutigen Zeit oft die Herzlichkeit und auch die Menschen sind nicht mehr da. Es ist still, leise und auch etwas traurig geworden um dieses besondere Fest am Ende des Jahres, wo man sich manchmal wünscht: ach...wäre es doch wie damals, wo etwas weniger doch so viel mehr sein konnte.

Alles Liebe

Danke an die NOZ für die neuen wärmenden Lichter des Herzens.

Niemals werde ich Dich liebe Mutter vergessen,

aber immer vermissen.

Solange die Zeit reicht.

Die Nacht wird kühl und ich denke an Dich und das, was war und das war wunderbar.

Alle sind fort an jenem Ort, wo auch Du jetzt bist, so traurig es ist. Aber dieses ist wahr, habe Licht des Mondes im Haar. Stehe hier auf dem Balkon...

Dein Sohn

Meine liebe Mutter,

heute ist für mich ein Tag der Traurigkeit, ein Tag des Nachdenkens, aber auch ein Tag der Freude. Heute vor acht Jahren hast Du mir gesagt, Dein irdischer Weg ist fast zu Ende, aber nicht ohne Dich von mir zu verabschieden. Ich habe Deine lieben Worte nicht vergessen und höre sie noch wie eben erst gesagt. Sie bleiben bei mir und in mir bis zu meinem Ende. Deswegen ist es für mich ein kleiner Trost, oft nicht zu verzweifeln.

Die Traurigkeit wird für mich so lange bleiben, wie ich sie zulasse, mit ihr fertig werde, ohne das sie mich erdrückt. Nachdenken werde ich über viele schöne Begebenheiten und Momente, die wir in fünfundfünfzig Jahren erleben oder zusammen teilen konnten.

Freuen tue mich über die Zeit, die wir füreinander hatten, eine für mich persönlich wunderbare Zeit der Harmonie, der Ehrlichkeit, des Respekts, der gegenseitigen Großzügigkeit und der empfangenen und gegebenen Liebe. Du und Deine wundervolle Familie haben mir es erst ermöglicht, dass Leben so zu sehen und zu genießen, wie es für mich das Beste war. Denn auch ohne Worte haben wir uns verstanden. Du wirst für mich immer ein ganz besonderer Mensch bleiben, auch wenn ich mich hier auf dieser wunderbaren Seite mal nicht mehr weiter mitteilen kann.

Dein Sohn

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen,lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben

Rainer Maria Rilke